Die Überwachung der Patienten während der Narkose ist heute bei jedem chirurgischen Eingriff Standard. Dabei geht es nicht nur um die Gewährleistung der Patientensicherheit, sondern auch um den Schutz des medizinischen Personals bei Emissionen von Anästhesiegasen.
Um das Risiko für die Patienten so weit wie möglich zu minimieren, müssen während der Narkose viele Parameter überwacht werden. Die aussagekräftigsten Vitalparameter sind hierbei die Überwachung des Herzschlags mittels EKG sowie die Messung von Puls und Blutdruck. Aber auch Kohlendioxid (CO₂) und Sauerstoff (O₂) als relevante Atemgase liefern wertvolle Daten. Um die Narkose auf all diese Parameter richtig abzustimmen, ist es wichtig, die Anästhesiegase zu messen. Bei der Einleitung zu den Patienten werden definierte Gasgemische mittels Flusssensorik gesteuert. Wie gut die jeweiligen Anästhetika aber von den Patienten umgesetzt werden, kann nur über die ausgeatmete Luft bestimmt werden. Hierzu wird seit langer Zeit erfolgreich die Technik der Infrarot-Spektroskopie angewendet.
Aufgrund seines angenehmen Geruchs ist einzig Sevofluran (C4H3F7O) für die Einleitung einer Narkose geeignet. Alle anderen Gase werden hauptsächlich für die Aufrechterhaltung genutzt. Neben diesen Narkosegasen muss in der ausgeatmeten Luft auch zeitgleich Kohlendioxid gemessen werden. Daher verfügen die eingesetzten Infrarot-Spektrometer über Detektoren für bis zu sieben unterschiedliche Gase. Eine breitbandige Infrarotquelle wie die EMIRS von Axetris mit einer hohen Emissionsleistung über den gesamten relevanten Spektralbereich ist für diese Anwendung besonders wichtig. Durch die Messung in Echtzeit lassen sich die eingesetzten Gase jederzeit an eine sich verändernde Situation anpassen.
Narkosegase können bei Betroffenen Symptome wie Müdigkeit und Kopfschmerzen verursachen. Aber auch schwerwiegende Folgen, wie eine Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit, sind möglich. Daher ist es im Hinblick auf die Arbeitsplatzsicherheit sinnvoll, die Emissionen und mögliche Leckagen von Narkosegasen zu überwachen. Die exakten Grenzwerte für das jeweilige Narkosegas variieren zwar, liegen jedoch immer im unteren ppm-Bereich. Neben speziellen Leckage-Messgeräten werden auch Messtechniken zur Überwachung der Raumluft eingesetzt. Diese basieren zumeist auf der Technik der Infrarot-Spektroskopie. Ein wesentlicher Vorteil dieser Messtechnik besteht darin, dass sie alle gängigen Inhalationsanästhetika zeitgleich misst. Daher ist die Infrarot-Spektroskopie flexibel einsetzbar und muss nicht, je nach verwendetem Narkosegas, ausgetauscht werden. Im Gegensatz zur Gas-Chromatographie sind diese Geräte deutlich günstiger und messen während der Operation in Echtzeit.